Die immer schneller voranschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens wirkt sich enorm auf die Patienten, medizinischen Bildgebungsexperten und Krankenhausverwalter aus: Sie rationalisiert die Versorgungsabläufe und eröffnet im gesamten Ökosystem des Gesundheitswesens neue Effizienzmöglichkeiten. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die kurz- und langfristigen Auswirkungen der Digitalisierung, der Konsumerisierung, des steigenden Kostendrucks, der anhaltenden Covid-19-Pandemie sowie deren Folgen für die medizinische Bildgebung und das Gesundheitswesen.

 

Covid-19 als Katalysator des Wandels

Wie hat die Pandemie zu Veränderungen in der medizinischen Bildgebung und im Gesundheitswesen beigetragen?

Die Pandemie war und ist eine starke Triebkraft für den Wandel. Ein wichtiger Grund dafür ist der erheblich gestiegene Bedarf, Bilder per Fernzugriff anzeigen und auswerten zu können. Hinzu kommt, dass die Budgets durch Covid-19 aufgrund der rückläufigen Patientenzahlen noch stärker unter Druck geraten sind. Deshalb suchen die Krankenhäuser derzeit auch nach den kostengünstigsten Lösungen. Darüber hinaus brauchen sie verstärkt Lösungen, mit denen sie sich untereinander vernetzen und effizienter zusammenarbeiten können – ein weiterer wichtiger Aspekt, der für den Einsatz webbasierter Cloudlösungen wie PACSonWEB als PACS-System spricht.

Der Gesundheitsmarkt und der Markt für die medizinische Bildgebung

Wie hat sich der Gesundheitsmarkt verändert?

Generell lassen sich hier vier Haupttendenzen beobachten: Erstens entwickeln sich die Patienten zu Verbrauchern (d. h. sie haben die Daten, wollen diese jedoch ausgewertet haben). Zweitens werden die Gesundheitssysteme immer intelligenter (intelligente Pflege, z. B. durch KI oder intelligente Sensoren). Drittens wird die Pflege besser verfügbar und rückt näher an die Patienten (überall verfügbare Pflegeleistungen, z. B. durch Wearables, Apps und webbasierte Tools). Und viertens werden die Gesundheitsdaten zunehmend analysiert und ausgetauscht (datengesteuerte Gesundheitsversorgung – Austauschplattformen, Big Data usw.).
Durch die Digitalisierung können die Menschen erheblich einfacher auf ihre medizinischen Daten zugreifen. Gleichzeitig überwachen und erfassen Wearables und andere Apps immer mehr Gesundheitsdaten. Zusätzlich agieren die Menschen zunehmend als ihr eigener Gesundheitsmanager. Dafür sammeln und recherchieren sie Daten (einschließlich [Fehl-]Informationen aus dem Internet) und führen zu Hause Selbsttests durch. Sie erwarten, dass ihnen ihre medizinischen Fachkräfte bei der Interpretation ihrer Daten helfen, sie beim Stellen von Diagnosen und Treffen von Behandlungsentscheidungen beraten und sie dabei unterstützen, ihren Gesundheitszustand besser zu kontrollieren und im Griff zu behalten.
Gleichzeitig wächst der Druck auf die Krankenhäuser, wenngleich in anderen Bereichen. Die Krankenhäuser müssen derzeit eine steigende Nachfrage nach Pflegeleistungen und Daten erfüllen und zwangsläufig immer enger zusammenarbeiten. Darüber hinaus stehen die IKT-Budgets unter Druck, während die Informations- und Kommunikationstechnik in den Krankenhäusern eine immer wichtigere Rolle spielt. Unter anderem aus diesem Grund und weil nicht mehr jedes Krankenhaus in der Lage ist, eine spezifische Versorgung zu leisten, müssen die Krankenhäuser manchmal zwangsläufig zusammenarbeiten oder fusionieren.

Welche Veränderungen gibt es bei der medizinischen Bildgebung?

Auch die Radiologie selbst unterliegt einem stetigen Wandel, der durch immer fortschrittlichere Verfahren und Geräte, die Anzahl und Art der Untersuchungen und die zunehmenden Möglichkeiten der IKT mit neuen Lösungen, die den radiologischen Prozess noch effizienter machen, immer schneller vorangetrieben wird. Darüber hinaus wirken sich auch folgende Faktoren auf die medizinische Bildgebung aus:

  • Intelligente Pflege: Die Möglichkeiten zur Bildanzeige und Befundung werden immer hochwertiger und effizienter. Bei diesem Prozess wird der Radiologe durch Systeme unterstützt, die ihm (1) die richtigen Informationen schneller und besser anzeigen (z. B. Hanging-Protokolle, Konsolidierung von Patientendaten usw.) und ihn (2) bei der Befundung bzw. Diagnosestellung unterstützen (3D-Verarbeitung und KI.) Da sich ein einzelner Radiologe inzwischen nicht mehr allein um „alle Aspekte“ kümmern kann, spezialisieren sich die Radiologen immer weiter. Daher werden Partnerschaften ausgebaut oder müssen enger miteinander verzahnt werden.
  • Überall verfügbare Pflege: Dieser Aspekt hat mehrere Facetten. Regelmäßige Untersuchungen müssen so nahe wie möglich am Patienten vorgenommen werden, spezielle Untersuchungen hingegen immer zentraler. Radiologen sollen ihre Diagnosen per Fernzugriff stellen und müssen sich dafür nicht mehr persönlich am Untersuchungsort aufhalten (kommt oft nur bei Ultraschalluntersuchungen zur Anwendung). Zusätzlich spielt die Telearbeit im Homeoffice eine immer wichtigere Rolle. Die Patienten suchen für eine Untersuchung nicht immer dieselbe Einrichtung auf. Gleichzeitig müssen ihre Daten überall auf ihrem weiteren Behandlungspfad verfügbar sein. Zudem muss der zuständige Radiologe auf Vergleichsuntersuchungen zugreifen können, die in verschiedenen Kliniken durchgeführt wurden.
  • Datengesteuerte Gesundheitsversorgung: Die neuen Verfahren liefern immer mehr und bessere Daten (hauptsächlich, aber eben auch nicht nur Bilder), die alle verarbeitet, gespeichert, analysiert und ausgewertet werden müssen. Bilder machen heutzutage in jedem Krankenhaus den Großteil des Datenaufkommens aus und müssen gemäß den in der jeweiligen Region geltenden Vorschriften jahrelang vorgehalten werden. Zudem benötigen die Radiologen immer intelligentere Systeme zum effizienten Auswerten dieser riesigen Datenmengen.
Wie hat sich der Markt für PACS-Lösungen weiterentwickelt?

PACS-Lösungen sind inzwischen zu einer Massenware geworden und werden nicht mehr als Spezialsoftware angesehen. Der Funktionsumfang der PACS-Systeme wird ständig erweitert – die meisten Funktionen gelten bereits als Standard. Die Preise für PACS-Systeme sind in den letzten 20 Jahren kontinuierlich gesunken – zum einen, weil die Anforderungen an die Infrastruktur gesunken sind und zum anderen, weil die Software immer ausgereifter geworden ist und sich auf gängige Verfahren stützen kann. Gleichzeitig sind jedoch die funktionalen Anforderungen zusammen mit den Erwartungen der Endnutzer gestiegen. Auch der Service spielt weiterhin eine wichtige Rolle. Die meiste Zeit und das meiste Geld werden nun für die Implementierung und Konfiguration aufgewendet. Hier bieten PACS-Systeme nach unserer Auffassung weiterhin das größte Einsparungs- und Vorteilspotenzial. Durch eine intelligentere Konfiguration (z. B. durch Hanging-Protokolle) oder indem die Implementierung durch eine Einbindung (in die Cloud) anstatt durch eine Installation begrenzt wird, lassen sich Kosten sparen.

Die Cloud und „rein“ webbasierte Technologie

Wie hat sich die cloudbasierte Technologie weiterentwickelt?

Die Cloudtechnologie wird im Gesundheitswesen immer häufiger eingesetzt. Obwohl einige Krankenhäuser immer noch zögern, beobachten wir hier auf dem Markt eine zunehmende Offenheit – natürlich vorausgesetzt, dass die jeweils geltenden Sicherheitsanforderungen und Rechtsvorschriften eingehalten werden. Viele PACS-Anbieter betrachten die Cloud als eine willkommene Möglichkeit, um ihre Software einfach in einem Rechenzentrum zu installieren. Wir sehen die reine Cloud jedoch als eine Voraussetzung, die dafür sorgt, dass ein Krankenhaus lediglich eine entsprechende Verbindung herstellen muss, damit verschiedene Krankenhäuser Ressourcen und Daten auf einfache Weise gemeinsam nutzen können.

Welche Sicherheitsaspekte gilt es bei Cloudlösungen zu beachten?

Die Sicherheit muss für jeden Cloudanbieter oberste Priorität besitzen. Zum Gewährleisten der Daten- und Patientensicherheit ist ein Qualitätssystem erforderlich. Zudem muss das System sicher konzipiert sein. Das heißt, dass jeder Prozess – angefangen von der Entwicklung über die Implementierung bis zur Wartung – so gestaltet ist, dass alle potenziellen Risiken stets so gering wie möglich gehalten werden. Für die Kunden ist es wichtig, dass sie nicht nur über die verwendeten Technologien und Verfahren, sondern auch über die tatsächlichen Risiken und die diesbezüglich ergriffenen Eindämmungs- und Abwehrmaßnahmen gut informiert sind.
Indem Sie sich für den richtigen Cloudpartner entscheiden, können Sie sicherstellen, dass die Experten, die Ihre Daten schützen, alle aktuellen Cyberbedrohungen kennen und genau wissen, wie sie diese effizient abwehren können (und das wahrscheinlich sogar besser als Ihre internen IT-Support-Mitarbeiter).

Was ist „rein“ webbasierte Technologie? Und warum ist sie für die medizinische Bildgebung so wichtig?

Die webbasierte Technologie bietet zahlreiche Vorteile:

  • Die Radiologen sind nicht mehr an einen bestimmten, festen Arbeitsplatz gebunden. Immer mehr radiologische Untersuchungen werden mittels Telearbeit (von zu Hause aus oder in einer anderen Einrichtung) ausgewertet.
  • Die PACS-Systeme entwickeln sich ständig weiter und müssen häufig aktualisiert werden, damit sie auch künftig allen Anforderungen/Erwartungen gerecht werden. Dank der webbasierten Technologie genügt es jedoch, lediglich die zentrale Umgebung zu aktualisieren – das Aktualisieren der Clients entfällt.
  • Alle Plattformen werden unterstützt. Alle Benutzer (Radiologen/Ärzte/Patienten), die über entsprechende Berechtigungen verfügen, können einfach auf jedem dafür geeigneten Gerät auf die Daten und Informationen zugreifen.

Neue Entwicklungen bei PACSonWEB

Welche neuen Entwicklungen gibt es bei der PACSonWEB-Plattform?

Im Jahr 2021 haben wir hier zwei wichtige Entwicklungen vorangetrieben:

  1. Wir haben den kompletten Workflow für den Radiologen eingeführt: Multi-Monitor mit allen zugehörigen Tools usw. Dabei handelte es sich aber nicht nur um das letzte, sondern auch um das schwierigste Puzzlestück für unser Ökosystem. Um eine vollständige Befundung und Diagnosestellung vornehmen zu können, muss das System auch bei großen Datensätzen schnell sein. Zudem muss es den gesamten Arbeitsablauf und das gesamte Instrumentarium der vor Ort genutzten Systeme beinhalten. Für die 3D-Verarbeitung verfügen wir über eine Partnerschaft mit Siemens.
  2. Wir beziehen den gesamten Krankenhausverlauf des Patienten, einschließlich aller Daten aus anderen Krankenhäusern/Kliniken, mit ein.

Diese erweiterte Funktionalität macht PACSonWEB als eine cloudnative, webbasierte PACS-Lösung, die Ihre Arbeitsweise optimiert und sowohl Ihre heutigen als auch Ihre zukünftigen Anforderungen erfüllt, wirklich wegweisend.

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